In Deutschland ist Osteopathie ein selbstfinanzierter Beruf, der von den meisten Krankenkassen erstattet wird. Es basiert auf spezifischen manuellen Techniken. Ihre Philosophie ist ganzheitlich und zielt darauf ab, Geist, Körper und Seele in Einklang zu bringen und selbstregulierende Kräfte zu aktivieren. Behandelt werden Patienten jeden Alters, vom Neugeborenen bis zum über 90-jährigen Mann und Frau. Ziel ist es, die Ursache des Problems zu finden und nicht nur die Symptome zu behandeln. Das osteopathische Patientenprofil ist vielfältig und umfasst chronische und akute Erkrankungen, Schmerzen des Bewegungsapparates und psychosomatische Beschwerden.
In unserem Interview mit osteopathischen Ärzten haben wir sie zu ihrer Arbeit, Ausbildung und aktuellen Problemen befragt. Sie berichteten, dass COVID-19 und Infektionsschutzmaßnahmen das Profil der Patienten verändert hätten. Sie berichteten auch von einem gestiegenen Interesse an osteopathischer Behandlung bei Kindern und Jugendlichen.
Die wichtigsten Kriterien für die Empfehlung einer osteopathischen Therapie waren Erkrankungen der Wirbelsäule sowie Rücken- und Nackenbeschwerden. Dies entspricht den Patientenprofilen in Wirksamkeitsstudien für osteopathische Manipulationen [25,26]. Als weitere Gründe wurden Schlafstörungen, Asthma und Bauchschmerzen genannt. Darüber hinaus wurden Asymmetrien des Schädels und der Hirnhäute als Indikationen für osteopathische Behandlungen bei Säuglingen indiziert.
Es wurde ein klarer Zusammenhang zwischen der Meinungsbewertung der Hausärzte und dem Geschlecht (p 0,004) sowie der Kenntnis der Methode, dem positiven Feedback der Patienten und der Kenntnis eines vor Ort ansässigen und qualifizierten Osteopathen festgestellt (p 0,004). Allerdings konnte kein Zusammenhang mit Alter, Zusatzqualifikation und Bundesland festgestellt werden. Die Ergebnisse dieser Studie liefern wertvolle Einblicke in den Osteopathieberuf in Österreich und können Universitäten, Schulen und Berufsverbände sowie die Politik unterstützen. Osteopathie München